Reisetipps: Minen in Angola und anderswo

Eigentlich wollten Gisi und ich auf unserer einjährigen Tour durch Afrika keinesfalls Angola passieren. Zu schlecht war der Ruf des Landes. Vor allem die auf 10 - 15 Millionen geschätzten Landminen bereiteten uns einiges an Kopfzerbrechen. Genau Zahlen existieren nicht. Es sind alles Schätzungen, da die diversen Konfliktparteien nach Jahrzehnten des Krieges die Übersicht über die fiesen Sprengkörper verloren haben. Einen bombastischen Abgang können einem die perfiden Minen auch noch nach Jahrzehnten garantieren.

 

Angola war abgesehen von den Minen eines der schönsten Länder auf unserer Reise - Menschen - Landschaft - Lebensgefühl - die positive Überraschung! Das lebensfrohe Land ist, wenn man sich mit den extrem lausigen Zustand Namens Straße/Piste einmal arangiert hat echt toll.

 

Tipps & Tricks zu den MINEN ohne Gewähr:

1. Fragt die Einheimischen, wo Minen liegen - die nächsten 10 Kilometer kennen sie sich in der Regel aus.

 

2. Geht keinesfalls so einfach in den Busch auf die Toilette. Auf oder knapp neben der Straße (und dort nur, wenn Spuren vorhanden sind) das Geschäft erledigen - ansonsten Minengefahr! Ein tiefes Schlagloch ist ein idealer Sichtschutz

 

3. Querfeldein keine Ausflüge (mit oder ohne Fahrzeug) unternehmen. Außer ihr habt euch bei Einheimischen versichert, dass die Region (halbwegs) Minenfrei ist - es bleibt trotzdem ein unangenehmer Nervenkitzel, wie wir aus Erfahrung wissen.

 

4. Relativ sicher vor Minen sind Stellen, wo schweres Weidevieh drüber gezogen ist - je schwerer desto besser. Ideal sind Spuren von Rindern. Panzerminen lösen die Tierchen meist jedoch nicht aus - ein sehr schweres Fahrzeug schon eher. Also VORSICHT mit LKWs und sehr gewichtigen Fahrzeugen!

 

5. Minen sind auf die unterschiedlichsten Arten gekennzeichnet. Bändchen oder ein Erdhügel mit oder ohne Stecken daneben oder es steht "Minas" auf einem Felsen. Immer die Lokals fragen, wie sie in der Gegend die Minen kennzeichnen. Es gibt zig Varianten zur Minenkennzeichnung, manche für uns nicht gerade logisch!

 

6. In einer Gegend ohne Weidetierspuren und ohne Menschen: Fahrt eine Abzweigung in den Busch nach und bleibt genau in der Spur. Oft zweigt eine weitere Spur ab. "Ideal" für's Übernachten. Wir haben uns dann nur vor unserem Ford-Transit Hidalgo in der Spur aufgehalten ? waren so halbwegs sicher. Ein Restrisiko bezüglich der Minen ist immer die Spur in der Mitte und die 50 cm neben dem Auto von der Türe bis nach vorne. Einmal war ein Panzerminenkrater nur 10 Meter entfernt. Autsch! Siehe unser DAILY vom 14.10. - 15.10.2005 -->

www.weltleben.at/Tipps-Minen-Daily

Es war leider schon zu dunkel, um uns noch einen sichereren Platz zu suchen.

 

7. Fahrt auch in einem Dorf nicht einfach über einen Sandhügel oder dgl. drüber. Pater H'ippolitte, den wir in N'Zeto kennen gelernt haben ist über eine Mine gefahren, die zum Glück nicht explodierte, da sie wohl für schwereres Gerät gedacht war ? eine Panzermine. Siehe unser DAILY vom 11.10.2005 -->

www.weltleben.at/Reisetipps-Minen-Daily

 

8. Auch wenn ihr in einer "Minenfreien" Gegend spazieren geht, versucht euch auf dem Fußweg zu halten.

 

9. Die Region um Namibe (nicht zu verwechseln mit Namibia!) ist angeblich Minenfrei, wie man uns immer wieder versichert hat. Die Grenze zu Namibia zählt natürlich nicht dazu!

 

10. An verdächtigen Gegenständen keinesfalls herumwerken und ein großen Bogen darum machen ? es könten Minen sein!

 

11. Keinen Müll in unsicheren Gebieten vergraben ? falls man auf eine Mine trifft...

 

12. Die meisten Tipps gelten genauso in anderen mit Landminen verseuchten Ländern. Beispielsweise in Myanmar (Asien) gibt es auch heute noch vereinzelt Sprengfallen mit Spielzeug, Armbanduhren, ... ? Dort keinesfalls verlockende Gegenstände aufheben ? es könnten Sprengfallen sein.

 

Alles hier Beschriebene ist auf eigene Verantwortung mit größtmöglicher Vorsicht auszuprobieren. Wir übernehmen keine wie immer geartete Haftung für Schäden oder Folgeschäden. Irrtümer vorbehalten.