Reisetipps: Sandbleche, Seilwinden & Wagenheber

Sandbleche
Sandbleche sind unumgänglich, wenn du dich auf schweres Terrain begibst. Wir haben alte Luftlandebleche für unsere einjährige Reise vom Militär auftreiben können ? eine Dur-Alu-Legierung. Diese exotische Mischung wurde während dem kalten Krieg entwickelt, als Kosten noch keine Rolle spielten. Üblichweise bekommst du heute bei den guten Ausrüstern welche aus Alu mit 4-5 mm Stärke. Bitte vorher ausprobieren. Lege sie dazu auf zwei Seiten, wie eine Brücke auf und stelle dich am besten zu zweit drauf. Wenn sie sich verbiegen solltest du sie keinesfalls kaufen. Die Dinger müssen im Erstfall enorme Lasten verkraften ohne sich allzu arg zu verbiegen.
Für normal motorisierte Fahrzeuge sind 1,5 Meter ausreichend --- für LKW und schwere große Geländefahrzeuge sollten es schon 3 m sein.
Wenn du alte Sandbleche bekommst, schneide die Haken auf der Seite ab. Die sind nur notwendig, wenn man Bleche nebeneinander auslegt und du willst wohl kaum eine Küste erobern. Ansonsten verbrauchen sie nur unnötig Platz und verhacken sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Ich kann ein Lied davon singen...
Wir hatten zwei Stück mit und dadurch in manchen Situationen gehörig mehr Arbeit. Ideal sind 6 Stück: Immer zwei unter die Vorderräder, zwei unter die Hinterräder und die restlichen zwei vorne hin, dann fährt es sich aus der schlimmsten Tiefsandstelle wie auf Schienen ? immer wieder die beiden hinteren Bleche nach vorne nachlegen. Eines der Bleche ist auch die ideale Unterlage unter den kanadischen Jackall-Wagenheber.

 

Jackall-Wagenheber
Vom Highjack-Wagenheber kann ich nur dringend abraten. Das Biest neigt dazu mit dem Hebel zurückzuschlagen und bricht einem dann mit Leichtigkeit wichtige Körperteile. Mit dem besseren kanadischen Jack-all kann man je nach Ausführung das Auto bis (angeblich) 1,5 Meter hochwuchten. 1,1 Meter ist nach meinen Erfahrungen das Maximum, danach steht das Ganze ziemlich schief.
Nehmt unbedingt noch einen zweiten hydraulischen oder mechanischen Wagenheber mit.

 

Seilwinde
So eine Seilwinde ist was tolles. Vermittelt einem schon vor der Abfahrt so richtiges Abenteuerfeeling. So habe ich für unseren Ford Transit fleißig vorne und hinten einen festen Ankerpunkt für die 2,5 Tonnen-Winde geschweißt ? was war ich stolz! Doch wenn du eine Winde brauchst kannst du dir sicher sein, dass dein Seil & Berge- & Ankergurt garantiert um einige Meter zu kurz ist ? scheint ein Naturgesetz zu sein ;-)
Dann gibt es den tollen Tipp ein Rad im Sand einzubuddeln ? absoluter Unsinn. Gerolf, ein Bekannter von uns hat dies zum Spaß einmal ausprobiert und ist kläglich gescheitert.
Das einzig halbwegs sinnvolle ist ein mechanischer Handseilzug, der jedoch einige Tonnen wuchten können sollte. Beispielsweise, um ein umgekipptes Fahrzeug aufzurichten, wenn du ein anderes Fahrzeug oder ausnahmsweise einmal einen Baum als Ankerpunkt in der Nähe hast. In meinen Augen nicht wirklich notwendig, mit Improvisieren schafft man es auch ohne.