Angola: Tundavala - der Todesabyss

Todessturz für UNITA-Rebellen

 

Wir erfahren von Pater Josef, was sich im herrlichen Tundavala während des Bürgerkrieges ereignet hat. Es ist wichtig, dass Greuel dieser Art endlich bekannt gemacht werden. Die Regierung versucht krampfhaft den Mantel des Vergessens über diese Vorgänge zu breiten. Das soll ihnen nicht gelingen! Die Erinnerung an solche Taten verhindert vielleicht ähnliche Greuel in der Zukunft.

 

?Es sind fürchterliche Dinge hier geschehen. Beim leicht überhängenden Steilabfall ins Tundavala, Tundatal hat die MPLA Sympatisanten und Kämpfer der UNITA hinabgestürzt.?, erzählt Pater Josef mit traurigem Gesicht, ?Die Regierungsschergen der MPLA sammelten immer abends - besonders viele 1993 - die Leute der Rebellenbewegung UNITA in einem großen LKW ein. Schrecklich!

 

Alle wußten genau wo es hingeht!

 

Dann wurde einer nach dem anderen bei einem überhängenden Felsvorsprung gute 500 Meter in die Tiefe gestürzt!? Die Greuel wurden eben von beiden Seiten begangen.

 

Ein paar Tage später

 

Wir machen uns auf spät auf den Weg. Wollen noch Tundavala  und seine schöne Natur samt dem berühmt berüchtigten Todesfelsen ansehen. Es geht auf 2252 Meter hinauf ? die Piste ganz gut befahrbar - Hidalgo schnauft bei einer der letzen Steigungen, doch wir schaffen es gerade noch.

 

Kurz vor einem Gewitter: Die Sonne zaubert unwirklich anmutende Farbstimmungen in die groteske Steinlandschaft. Das Licht vergoldet die Szenerie wie in einem Traum ? unglaublich! Es sieht aus als hätten Riesen die Blöcke zu Mauern und bizarren Figuren aufgetürmt. Wie in einer Fantasy-Filmkulisse. Nein! Viel, viel besser, den dies ist die Wirklichkeit und wir sind mitten drinnen. Rüdiger fotografiert wie ein Besessenerer ? die eindrucksvollste  Landschaft der Reise.

 

Kommen an den gut 560 Meter tiefen Todesabyss, den überhängenden Abgrund an dem die MPLA, die Regierungsfraktion die UNITA-Sympatisanten und Kämpfer, die Rebellen, zu Tausenden in den Tod stürzte! Gespenstisch! Die Sonne hüllt die Felsen für wenige Sekunden in Feuer - wie eine gigantische Totenkerze zur letzen Ehre der Ermordeten. Es fehlen uns die Worte.

 

Trotz der vielen Toten strahlt der Ort eine angenehme Stille und Ruhe aus. Wir stehen an einem natürlichen Tisch aus Fels und starren senkrecht in die Tiefe. Wir können es nicht verstehen wie Menschen andere da ins Verderben stießen. Sadistische Barbarei! Weiteres aus anderer Quelle im REISEBERICHT: MPLA Schwarzbuch.

 

Am nächsten Tag

 

Stehen schon vor sechs Uhr auf, da wir wieder zum Todesabyss von Tundavala wollen. Es gibt nicht so viele gut zugängliche Stellen auf der Welt, wo es direkt senkrecht rund 560 Meter hinuntergeht ? an einigen Stellen stark überhängend. Eine Besonderheit ist, daß die Felswände des Tales hier ziemlich eng beieinander liegen. Die MPLA stürzte ihre Opfer in ein nur, so schätzen wir, 120 ? 180 Meter breites Tal mit senkrechten Wänden.

 

Der Abgrund wäre, wenn er nicht eine so üble Vorgeschichte hätte wie gemacht für Basejumper. Das sind Fallschirmspringer, die sich von hohen Gebäuden, Brücken oder eben senkrechten Wänden stürzen ? extrem! Ganz vorne am Abgrund stehen ist jedoch auch schon ein Nervenkitzel: Er ist so tief, so unglaublich tief! Die weite Landschaft am Ende des Tales sehen wir wie aus dem Flugzeug!

 

Die Tiefe haben wir ganz einfach mit Steinen ausgemessen, die wir in den Abyss warfen. Nach haargenau sechs Sekunden schlugen sie unten auf (9+18+36+72+144+288=567).

 

Gehen dann ein wenig spazieren. Wir achten immer genau darauf nur ja in Trampelpfaden von Rindern oder auf einem Fahrweg zu bleiben ? 10 Millionen Minen machen vorsichtig. Von Pater Viktor wissen wir,  daß längst nicht alle Minenfelder gekennzeichnet sind, wie uns manche Angolaner schon weis machen wollten. Es ist ein mulmiges Gefühl, wenn wir mal ein paar Meter zu einem anderen Pfad überwechseln.

 

? mehr zu Minen und wie man sich in verhalten kann bei uns in *NEU* REISETIPPS:

Reisetipps: Minen in Angola & anderswo

 

 

Die Szenerie durch die wir laufen ist jedoch phantastisch. ?Vielleicht wacht gleich der Steinbeißer aus der Unendlichen Geschichte auf!?, witzelt Gisi gutgelaunt. Sagenhaft!

 

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Mehr zu den Untaten der MPLA im REISEBERICHT: MPLA Schwarzbuch