Überfall durch die Police Nationale

Auszug aus Bericht an den österreichischen Honorarkonsul in der DRK, Colonel Hans-Joachim Valentin

 

Wir befanden uns auf dem Boot Dauphin auf dem 1200 Kilometer langen Weg von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik, den Ubangui und Congo hinunter nach Brazzaville in der République du Congo. Von Brazzaville soll es weiter nach Kinshasa in die République Democratique du Congo - Kongo-Zaïre gehen.

 

Wir wurden am 31.8.2005 gegen 20:30 Uhr beschossen - weniger als einen Meter über unseren Köpfen. Eine motorisierte Piroge hatte sich uns unbeleuchtet genähert und den Schuß abgefeuert, nachdem wir zuvor an Boyellé Village vorbeifuhren, wo Blinkzeichen aufleuchteten. Wenig später wurde nach heftiger Diskussion zwischen den Bewaffneten und der Besatzung das Boot von den Zivilisten geentert. Wir befanden uns bereits hinter unserem Bus und gingen in Deckung als der zweite Schuß fiel.

 

Rund 20 Minuten wußten wir nicht, ob es sich um Banditen oder Rebellen handelt. Schließlich kam der Chef der Zivilisten und wies sich als RC (Anm.: Kongo Brazaville) Police-Nationale-Polizist Jean-Claude, aus und wollte unsere Pässe sehen. Wir zeigten sie ihm. Kapitän Henri Delmotte und der Finanzchef des Bootes, Martin Bunzonzi wurden von der Police Nationale mitgenommen.

 

Anhaltestelle, an der wir auch den nächsten Tag verbrachten, GPS Punkt: N 2° 28,972? E 18° 12,936?

 

Am nächsten Tag wurden Kapitän Delmotte und Martin Bunzonzi zurückgebracht. Kapitän Delmotte wurde mit einem Gummischlauch 55 Minuten permanent geschlagen und verhöhnt.

 

Originalerzählung von Kapitän Henri Delmotte: ?Man führte mich in ein Hotelzimmer. Um fünf Uhr kamen Militärs und brachten mich zum Verhör in die Polizeistation. Dabei haben sie hier kein Recht ein Boot anzuhalten oder zu kontrollieren. Das dürfen sie nur, wenn wir anlegen (Anm.: Die Dauphin fährt hier seit Jahren unbehelligt bei Nacht durch).

 

Um 8 Uhr wurde ich von Ramses und Landri, wohl Pseudonyme vollständig entkleidet und am Zellengitter festgebunden. Ich weiß nur noch dass sie zur Police Nationale gehören. Dann begannen sie mich mit einem Gummischlauch zu schlagen. Eine Ewigkeit, auf der Uhr vergingen 55 Minuten. Ich sagte ihnen, dass ich heute meinen 33 Geburtstag habe. Sie meinten, dafür schlagen wir dich 33 Mal noch härter als Geburtstagsgeschenk.

Scheißausländer, Schwuler usw. folgten die Beschimpfungen auch noch die ganze Zeit.

 

Danach wurde ich von Ramses weiter verhört, bekam Ohrfeigen und man stieß mir drei Mal einen Gewehrkolben gegen die Brust...?

 

Martin, der Finanzchef wurde auch mißhandelt, jedoch nicht so heftig. Wir konnten die Blessuren, als sie frisch sind nicht fotografieren. Es befand sich noch immer die Police Nationale an Bord. Am Boot wurden von Herrn Jean-Claude, der AMITE auf seinen rechten Unterarm tätowiert hat, und zwei Schriftzüge auf dem anderen Unterarm trägt, lautstark 250 000 FCFA, rund 376 EUR, verlangt: ?Zahlt 250 000 CFA, dann ist alles vorbei?, meinte er höhnisch.

 

Die Zahlung wurde verweigert. Kapitän Delmotte daraufhin nochmals nach Boyellé mitgenommen. Dort drohte man ihn wieder auszupeitschen. In die Zahlung mit Erdnüssen, 5 Sack zu je 50 000 FCFA wurde nach der Drohung eingewilligt.

 

Fast vier Stunden später wurde Kapitän Henri Delmotte wieder an Bord zurückgebracht . Rund eine Stunde später, um 17:02 Uhr fuhren die räuberischen Beamten mit den Erdnüssen an Bord ihrer Piroge zurück nach Boyellé Village. Wir waren fast 21 Stunden gegen unseren Willen in der Gewalt der Police Nationale und der Immigrationspolizei und konnten erst gegen 18 Uhr die Blutergüsse auf Kapitän Delmottes Rücken fotografieren.

 

Kapitän Henri Delmotte wurde nun bereits zum dritten Mal in seinem Leben gefoltert. Die ersten beiden Male in der RDC, deshalb flüchtete er in die RC und auch hier fühlt er sich nun seines Lebens nicht mehr sicher.

 

Wir wurden von den schändlichen Polizisten und Immigrationsbeamten nicht behelligt, sie waren sichtlich überrascht Weiße an Bord eines Viehtransporters auf dem noch nie welche reisten, zu finden. Wir haben durch unsere Anwesenheit eine weitere Eskalation der Gewalt, wie die Verantwortlichen auf dem Boot meinten, verhindert. Es wurde uns eingeschärft uns nur ja neutral zu verhalten, was wir auch getan haben.

 

Die größte Gefahr war zu Beginn der Schuß über unsere Köpfe und am nächsten Tag ein junger Zivilist mit einem entsicherten Sturmgewehr, den Finger am Abzug. Dieser nette Mensch klettere damit am Boot herum und deutete mit der Waffe immer wieder, völlig unabsichtlich, auch auf uns ? kein angenehmes Gefühl. Ein weiteres Gefahrenpotential war einer der Beamten, der am Abend meinte: ?Die Weißen morgen zuerst. Die sind zuerst dran!? Zum Glück ist er in der Hierarchie unter Jean-Claude und den anderen gestanden.

 

Aus unserem DAILY

[Anmerkung: Wir haben den Bericht vom ersten Abend sofort niedergeschrieben und während der Festhaltung am nächsten Tag heimlich fortgeführt. Dadurch ergibt sich die emotionale Reduziertheit. Das Gefühl war vom Köperlichen und Geistigen bei Gisi wie auch bei mir getrennt. Eine Art Selbstschutz? Wir beide betrachteten die ganze Situation ein wenig wie ein außenstehender Beobachter. Die emotionale Komponenten haben wir erst einige Tage später zu Papier gebracht ? werden sie in unser Buch einarbeiten.]

 

Mi 31.8.2005

CONGOFAHRT TAG 5:

 

(?)

Beschuß bei Nacht - Überfall?

Es ist gegen 20 Uhr 30: Wir fahren an einer wohl größeren Village der République Congo - Kongo-Brazzaville, vorbei. Vom Ufer leuchten stärkere Scheinwerfer aus dem Urwald, als sonst. Eine richtige Leuchtbatterie gibt Blinkzeichen von sich - sieht aus wie Morsezeichen.

 

P E N G ! zischt es knapp über unseren Köpfen (ein Schuß aus einer Kalschnikow: unter einem Meter, wie wir später erfahren)!

?Hast du das gehört, das war ein Schuß?, Rüdiger aufhorchend.

?Das klang doch wie ein Feuerwerkskörper.?, Gisi überzeugt.

 

Kurz danach ein Boot neben der Dauphin. Gisi:

?Da sind welche, mach schnell zu!?

Rüdiger holt schnell das Aluröhrchen und den 400ml Pfefferspray. Wir gehen hinter das Auto. Die Diskussion zwischen dem kleinen Boot und unserem wird immer heftiger, artet in Raserei aus.

?Falls du einen Schuß hörst gehe sofort in Deckung!?, Rüdiger schon besorgt.

 

Sekunden später: P E N G ! Kein Zweifel, dieser Schuß kam aus nächster Nähe von der Brücke. Es geht uns durch Mark und Bein! Wir hechten hinter Hidalgo in Deckung.

?Die Stahlwände des Schiffes und Hidalgo bieten uns guten Schutz! ?, Rüdiger absichernd.

Überraschend ist, wie ruhig wir dabei bleiben.

 

Die Diskussion lärmt, wir wissen nicht, ob es RDC ? Congo-Zaïre bzw. RC ? Congo-Brazzaville Banditen sind, oder vielleicht Rebellen aus der RDC. Die Dauphin kehrt um und fährt langsam am Ufer entlang. Zwanzig lange Minuten Ungewißheit. Irgendwie dauert die Diskussion für einen normalen Überfall zu lange.

 

Leute huschen immer wieder an uns vorbei, einer von der Crew meint: ?Alles in Ordnung!? ? Aber sicher, man hat ja nur gerade in die Luft über unsere Köpfe geschossen!

 

Wir hören eine ungute Stimme: ?Oû est le blanc??, ?wo sind die Weißen!?

Ein fetter Typ schiebt sich zu uns nach hinten und weist sich als RDC, nein RC Polizist aus.

?Weiß der aus welchem Land er ist??, denken wir uns beide besorgt.

?RC, das ist gut!?, Rüdiger steinern freundlich.

Man begrüßt sich und der Bulle verlangt unseren Paß. Rüdiger reicht ihm den seinen, er will noch Gisis, saust jedoch mit Rüdigers Paß davon.

?Nicht schon wieder!?, denkt sich Rüdiger und hechtet nach.

?Wo ist der Kommissar mit meinem Paß??, Rüdiger zu einem der Typen ohne Uniform mit der unvermeidlichen Kalaschnikow.

Einer von der Crew bedeutet Rüdiger, nur ja ruhig zu bleiben: ?Ist alles in Ordnung ist alles in Ordnung, die bringen den Paß schon wieder zurück!?

 

Gisi hat in der Zwischenzeit ihren Paß geholt und wir gehen lieber wieder hinter Hidalgo in Deckung. Nach einigen Minuten bringt der Bulle doch tatsächlich den Paß zurück und überreicht ihn Rüdiger:

?Alles in Ordnung! Jetzt den von Madamme!?

Gisi gibt den Paß nicht aus der Hand, sondern zeigt alle wichtigen Daten und beschwert sich:

?Es ist nicht alles in Ordnung, wenn sie mitten in der Nacht zu schießen anfangen und sich nicht zu erkennen gebend annähern!?

Der Polizist meint beim Durchblättern: ?Da fehlt der Stempel von unserem Posten, Boyellé Village, das ist doch nicht normal!?

?Einige von der Crew reden auf ihn ein und er vergißt zum Glück den Stempel.

 

Wir bleiben hinten, die Wortgefechte werden in den nächsten 10 Minuten reduzierter. Kapitän Henri geht mit zwei Mann seiner Besatzung bei uns vorbei:

?Das war unser Fehler, wir sind vorbeigefahren (Anm.: Vollkommen zu Recht, dieser Posten hat nur Durchsuchunsrecht, wenn ein Boot anlegt!). Das hat mit euch nichts zu tun. Sie haben uns versprochen, dass sie nicht an euch interessiert sind. Wir müssen mit dem Posten mit an Land. Sie wollen nur in euer Auto reinsehen, nehmen euch sicher nichts!?

 

Wir gehen vor, doch keiner will in Hidalgo reinsehen.

Ein unguter Typ steht bereits im Boot der Aufgreifer, redet irgendetwas von: ?Die Weißen morgen zuerst. Die sind zuerst dran!?

Klingt nicht gut! Keine Ahnung was er genau meint?! Der Typ hechtet wieder auf die Dauphin und brüllt herum. Wir ziehen uns schnell in Hidalgo zurück und hören wie die elende Fiffiratte sich in ihren Tiraden überschlägt.

?Hört der irgendwann mal auf??

?Die Hunde im Dorf schaffen es ja leider auch immer die Nacht durchzukötzen!?, Rüdiger entnervt.

Er wird jedoch nach einiger Zeit von der Besatzung ignoriert und trollt sich auf sein Boot.

 

Das ganze wirkte auf uns mehr wie ein Überfall, als eine Polizeiaktion. Man gab sich nicht zu erkennen, näherte sich unbeleuchtet und keiner trug eine Uniform und dann entdeckte man ? UPS ? Weiße an Bord des Viehtransporters. Das gab?s doch noch nie! Da war dann wohl Plan B angesagt: Ausweisen und das ganze als Polizeiaktion ausgeben, die haben ja vielleicht ein Sat-Telefon an Bord. Kapitän Henri Delmotte und den Finanzchef Martin Bunzonzi haben sie mitgenommen.

 

Do 1.9.2005

CONGOFAHRT TAG 6:

 

In der Gewalt der Immigrationspolizei und Police Nationale

Es ist jetzt 13:16 Uhr, um 12:15 haben sie Kapitän Henri Delmotte wieder mit der kleinen motorisierten Piroge gegen seinen Willen weggebracht. Mit Verzweiflung müssen wir uns mit ansehen, wie das Boot Richtung Boyellé Village gegen die Strömung zurückfährt ? zum heulen.

 

Was zuvor passiert ist: Die Nacht verläuft ruhig, Henri und der Finanzchef, Martin Bunzonzi sind verhaftet worden.

Schwester Dorothy erschüttert, was sie gestern Nacht mitbekommen hat:

?Einer hat oben bei der Brücke geschossen, weil der Kapitän das Boot nicht sofort anhalten konnte und ihm dann die Kalschnikow gegen die Schläfe gehalten.?

 

F o l t e r !

 

Henri setzt sich zu uns und zeigt uns seine Wunden, die er von den permanenten Schlägen von den Polizisten erhalten hat ? 55 Minuten lang: ?Man führte mich in ein Hotelzimmer.

 

Um fünf Uhr kamen Militärs und brachten mich zum Verhör in die Polizeistation. Dabei haben sie hier kein Recht ein Boot anzuhalten oder zu kontrollieren (Anm.: Die Dauphin fährt hier seit Jahren unbehelligt bei Nacht durch). Das dürfen sie nur, wenn wir anlegen.

 

Um 8 Uhr wurde ich von Ramses und Landri, wohl Pseudonyme vollständig entkleidet und am Zellengitter festgebunden. Ich weiß nur noch dass sie zur Police Nationale gehören. Dann begannen sie mich mit einem Gummischlauch zu schlagen. Eine Ewigkeit, auf der Uhr an der Wand vergingen 55 Minuten. Ich sagte ihnen, dass ich heute meinen 33 Geburtstag habe. Sie meinten, dafür schlagen wir dich 33 Mal noch härter als Geburtstagsgeschenk. Scheißausländer, Schwuler usw. folgten die Beschimpfungen auch noch die ganze Zeit.

 

Danach wurde ich von Ramses weiter verhört, bekam Ohrfeigen und man stieß mir drei Mal einen Gewehrkolben gegen die Brust...?

 

Sein Rücken sieht arg aus, obwohl auf schwarzer Haut im Vergleich zu unserer hellen Haut kaum etwas zu erkennen ist. Zwei kleine Stellen sind offen, zwei große Blutergüsse in der Mitte des Rücken und unzählige Kleine ? Bestien! Wir können noch nicht fotografieren damit wir Beweise vorweisen können, da die Verbrecher noch an Bord sind.

 

Wir geben Henri etwas gegen den Schmerz und den Schock ? es schlägt gleich an.

 

Der extrem kräftige, kahlköpfige, Bulle von gestern Abend, Jean-Claude hat AMITE auf seinen rechte Unterarm tätowiert und zwei Schriftzüge auf dem anderen. Er ist der Chef und hat das Sagen, gemeinsam mit einem ebenfalls kahlköpfigen mittelkräftigen Schnauzbart-Zivilsten, der das Boot gefahren hat.

 

Ein junger Soldat mit einem Sturmgewehr, es ist ausnahmsweise mal keine Kalaschnikow, stolziert wichtig herum ? Finger am Abzug und deutet immer wieder mal in seiner Ungeschicktheit auf Menschen ? auch auf uns.

 

Man preßt Geld aus den Leuten heraus, uns lassen sie derzeit in Ruhe, sie fürchten sich wohl vor Komplikationen mit Weißen, dabei haben sie die ja bereits mit ihrer Handlungsweise. Wir werden diesen Vorfall sicher nicht auf sich beruhen lassen, schließlich werden wir auch gegen unseren Willen festgehalten - also auch noch Freiheitsberaubung.

 

250 000 CFA, 376 EUR will man der Bootsbesatzung abpressen ? der Finanzchef, Martin Bunzonzi und Kapitän Delmotte weigern sich zu zahlen. Dies ist Erpressung oder grenzt schon an Raub? Die Grenzen zwischen Polizeikontrolle und Überfall sind bereits verschoben.

 

Objektiv betrachtet dürften folgende Delikte anliegen: Körperverletzung, zweimaliger illegaler Gebrauch einer Schußwaffe mit Gemeingefährdung (der erste Schuß war unter einem Meter über unseren Köpfen), Nötigung, Erpressung, Korruption, Amtsmißbrauch, Entführung, Freiheitsberaubung und Raub. Wir hoffen unbeschadet aus dieser Situation herauszukommen und beten für Henri, dass sie ihn nicht zu schwer verletzen.

 

Um 16:07 Uhr legt die Piroge der Police Nationale mit Kapitän Henri Delmotte an. Es werden 5 große Säcke mit Erdnüssen verladen: Wert gute 250 000 CFA, 376 EUR... Das ganze ist wahrlich nichts anderes als ein getarnter Überfall mit einem Bündel anderer Verbrechen im Schlepptau!

 

Rüdiger hat die wegfahrende Piroge mit den Polizisten und den Erdnüssen in den Säcken in der Mitte fotografiert. Das Beweisfoto ist natürlich eine Zitterpartie!

 

Wer gestern geschossen hat können wir auch in Erfahrung bringen, es war Okombi von der Immigrationspolizei.

 

Um 17:02 fahren wir endlich vom eigentlich idyllischen Ufer weg. Der Mensch macht sich selbst The Horror! The horror. - wir wollten ja auch unbedingt durchs Herz der Finsternis schippern.

 

Geben auch Ali, dem Nomadenboß aus dem Tschad, dem arge Erinnerungen hochkamen und der deshalb gestern beim zweiten Schuß schwer gestürzt ist unser Mittelchen. Er hat sich beide Rippen geprellt und arg aufgeschürft ? es schlägt sofort an!

 

Am Abend sitzen wir mit Henri zusammen und stoßen mit einem Mojito Auf seinen 33 Geburtstag an, und dass er nicht mehr in den Händen der Folterknechte ist.

 

Es ist das dritte Mal daß man ihn foltert. Die ersten beiden vorigen Male in der RCA ? Congo-Zaïre, deshalb flüchtete er in die RC ? Congo-Brazzaville:

?Und auch hier geschehen diese Übergriffe ? ich möchte nur noch weg. Die ersten beiden Male wurde ich ausgepeitscht, da ich mich weigerte mit dem damaligen Boot in den Krieg zu ziehen. Ich will in keinem Krieg und Menschen töten! Afrika hat bereits zuviel Blut vergossen. Da müssen sie mich schon totshlagen.

Bei Nacht flüchtete ich in einer Piroge nach Brazza. Fand erst nach einer Woche Unterkunft und langsam Arbeit. Ich bin ja auch gelernter Mechaniker und kann von Autos über Schiffsmotoren bis LKWs alles reparieren. Mein Haus und Vermögen haben sie natürlich konfisziert, ebenso die Großwerkstatt meines Vaters. Die Kinder und meine Frau sind dann später nach gekommen. Ich kann meinen Vater nicht mal anrufen, da angeblich das Telefon abgehört wird.?

 

?Weshalb haben sie uns eigentlich so in Ruhe gelassen und richtiggehend Angst vor uns gehabt??, fragen wir Henri.

?Wir haben ihnen schon gestern gesagt dass ihr aus der Union Européenne aus Autriche seid und dass die République de Congo und damit sie massive Probleme bekommen, wenn sie euch auch nur ein Haar krümmen!?

?Außerdem sind wir damit neutral als Beobachter in der Mitte und damit kann die Situation nicht so leicht vollkommen außer Kontrolle geraten. Schutz für beide Seiten, sehr schlau!?, vervollständigen wir Henris Ausführung. ?Sie hatten außerdem Angst, dass ihr über ein Sat-Telefon verfügt und waren vollkommen überrascht Weiße auf dem Boot vorzufinden. Es waren noch nie welche am Boot.?

 

Zum Glück hatte der elende Hund von gestern, der meinte: ?Die Weißen morgen zuerst ...? nicht viel zu sagen, wer weiß was sie sonst mit uns angestellt hätten. Unsere Schutzengel hatten wohl eine Sonderschicht ;-)

 

Das Schicksal meint es gut mit uns ? heute sind wir genau acht lange Monate unterwegs und wieder frei.

 

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Bitte helft mit etwas dagegen zu tun!

 

Jegliche Art der physischen oder psychischen Gewaltanwendung ist Folter (sic!) und damit von einer angeblich aufgeklärten und humanitären Gesellschaft zu verurteilen, da sie sich ansonsten langsam zu dem wandelt, was sie eigentlich zu bekämpfen vorgibt: zu einer unfreien Terror-Gesellschaft, in der Menschenrechte und Freiheit unmerklich langsam eliminiert werden!

 

Wer einen kleinen Beitrag zu einer folterfreien Welt leisten möchte kann an die Republik Kongo (Congo Brazzaville) ein Protestemail senden:

info(at)embassyofcongo.org 

und botschaft.kongobrz(at)t-online.de !!!

 

An die t-online address auch in DE, ansonsten bevorzugt FR oder EN.

 

D A N K E!

 

Jeder Beitrag ist ein Steinchen einer Mauer gegen solche Foltervorfälle!